Tierarzt / Tagesprophet, Do 23.10.

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Rachel
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Tierarzt / Tagesprophet, Do 23.10.

Beitrag von Rachel »

Rachel Wreeland
Ort: Straße / Tierarzt
Datum: Do, 23. Oktober
Zeit: 07.50 Uhr
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Rachel hatte noch eine Stunde Zeit, bis sie zur Arbeit musste, und nutzte die Zeit, um sich um ihren neuen Freund, den zugelaufenen Hund, zu kümmern. Also verließ sie das Haus recht früh und legte dem Hund sowohl ein Halsband als auch eine Leine um, die sie in der Kommode gefunden hatte. Sie waren nicht gerade neu, erfüllten aber ihren Zweck.
Mit Seki an der Leine ging Rachel die Straße hinunter und zu den Nachbarn gegenüber, um dort nachzufragen, ob jemand den Hund kannte. Wenn sie nicht gesehen hätte, dass die alte Dame bereits im Garten hantierte, hätte sie sich nicht getraut zu klingen, doch so konnte sie die Frau über den Gartenzaun ansprechen.
"Guten Morgen, entschuldigen Sie die Störung!", sagte sie vernehmlich und die alte Frau drehte sich um, ihre Heckenschere noch in der Hand.
"Ja bitte?", sagte diese mit hoher Stimme.
"Ich wollte nur fragen, ob Sie vielleicht diesen Hund hier kennen? Er ist mir gestern Abend zugelaufen! Ich dachte, er gehört vielleicht jemandem in der Nachbarschaft.", erklärte Rachel und hob Seki wieder hoch, um ihn der Frau zu zeigen.
Diese betrachtete das Tier nachdenklich und sagte dann: "Nein, ich weiß nicht, wem er gehört, aber ich kann meine Freundinnen die Straße runter fragen. Haben Sie ein Foto von ihm?"
"Ja", sagte Rachel und reichte ihr ein Muggelfoto, welches sie kurz vorher noch genau aus diesem Grund geschossen hatte. "Vielen Dank."
"Kein Problem, junge Dame", erwiderte die Frau mit einem Lächeln und wandte sich dann wieder der Gartenarbeit zu.
Rachel machte sich auf den Weg zum Tierarzt, weil sie es vermeiden wollte, mit dem Hund zu apparieren. Dann würde sie ihn wieder nach Hause bringen und zur Arbeit gehen. "So, Kleiner", flüsterte sie Seki zu und öffnete die Tür der Tierarztpraxis, die ebenfalls eine Muggelpraxis war, obwohl Rachel eine der Ärztinnen kannte und wusste, dass sie eine Hexe war. Deshalb fragte sie gleich nach ihr.
Da die Praxis gerade erst geöffnet hatte, schickte der Mann an der Rezeption sie gleich zu Mrs French durch.
"Hallo, Miss Wreeland - ist das Ihr Hund?", fragte die Ärztin überrascht.
Rachel lächelte. "Nun ja, so halb. Er ist mir gestern zugelaufen, ich nenne ihn Seki. Ich wollte ihn gerne untersuchen lassen, weil ich nicht weiß, wie lange er bei uns bleibt, bis sein Herrchen sich meldet."
"Gute Idee. Er ist wirklich süß. Sieht mir nach einem Holländischen Langhaar-Schäferhund aus. Zeigt er Anzeichen einer Krankheit?"
"Zum Glück bisher nicht. Er hat gestern Abend auch gefressen. Aber man weiß ja nie.", erwiderte Rachel und sah zu, wie Mrs French das Maul und die Zähne des - nun offiziellen - Schäferhundes kontrollierte.
Etwas später verkündete sie: "Er ist in Ordnung, aber er braucht ein nahrhaftes Futter, da er offenbar eine Weile kein richtiges Hundefutter zu sich genommen hat. Wenn Sie mögen, hänge ich noch ein Foto von ihm ans Schwarze Brett im Wartezimmer, vielleicht erkennt ihn jemand oder der Besitzer kommt vorbei.", schlug Mrs French vor und Rachel nahm dankend an.
Dann verließ sie die Praxis mit dem zufrieden wirkenden Seki und wollte ihn nach Hause bringen, war sich aber nicht sicher, ob sie ihn schon allein lassen konnte. Er konnte ein heilloses Chaos anrichten und sie würde es erst merken, wenn sie wieder zu Hause wäre. Deshalb beschloss sie kurzerhand, ihn mit zur Arbeit zu nehmen. Rachel rief sich ein Taxi und hoffte, dass sie noch pünktlich ankommen würde.

Als Rachel ihrer Chefin den Hund vor die Nase setzte, schien diese zuerst etwas geschockt, willigte aber schließlich doch ein, dass er in Rachels Büro bleiben konnte, solange er kein Theater machte. Im Supermarkt gegenüber hatte Rachel noch etwas Hundefutter und einen Napf besorgt und brachte Seki dann unter ihrem Schreibtisch unter, wo er gelangweilt auf der Seite liegen blieb.
Rachel war gerade in ein Dokument vertieft, als jemand an die Tür klopfte.
"Herein?", fragte sie und sah auf, und auch Seki hob neugierig den Kopf.
"Miss Wreeland? Entschuldigen Sie die Störung." Aidan Ortega erschien lächelnd im Türrahmen und trat ein. Sein Blick fiel auf den Hund. "Ich hoffe, Sie haben kurz Zeit - haben Sie einen Hund?"
Rachel schüttelte den Kopf. "Das ist nicht meiner. Er ist mir gestern Abend zugelaufen und ich hüte ihn, bis ich seinen Besitzer gefunden habe, deshalb wollte ich ihn nicht allein zu Hause lassen.", erklärte sie kurz und fügte dann hinzu: "Sie stören nicht."
Aidan nahm auf einem der Stühle vor ihrem Schreibtisch Platz und sah sie etwas unschlüssig an, dann sagte er: "Ich weiß, Sie haben viel zu tun, aber ich bräuchte Hilfe mit einer Recherche im Rahmen der Koboldbanken Europas. Irgendjemand Wichtiges hat Klage eingereicht und wir sollen mit einem Artikel dafür sorgen, dass das aufgeklärt wird, die Kobolde sind nämlich ziemlich sauer und haben Protest angedroht."
Rachel zog eine Augenbraue hoch. "Das klingt nicht gerade schön."
"Es sollte zu schaffen sein, aber ich wollte mich eigentlich erkundigen, ob Sie mir helfen würden.", merkte Ortega an.
"Oh. Darf ich das denn?", fragte Rachel überrascht, immerhin arbeitete Aidan Ortega nicht in ihrer Abteilung.
"Natürlich, Ms Mayer fand die Idee gut, immerhin können Sie Ihr Potenzial dabei etwas erkunden." Er lächelte sein charmantes Lächeln und Rachel fragte sich verblüfft, ob es seine Idee gewesen war.
"Dann natürlich gern! Wann wollen wir anfangen?" Das wäre eine gute Möglichkeit, sich beruflich etwas weiterzubilden.
"Ich würde vorschlagen, wir treffen uns erstmal zu einer Vorbesprechung. Vielleicht zum Abendessen?" Aidan sagte das absolut unschuldig, doch Rachel war trotzdem verwirrt ob der Wortwahl. Hatte er sie gebeten, mit ihm auszugehen?
"Ja. Vielleicht am Samstag?", schlug Rachel vor und betrachtete Aidan erwartungsvoll.
"Sehr gut. Ach, und sollen wir anfangen, uns zu duzen?", fragte er, jetzt wieder im kollegialen Tonfall.
"Gern, Aidan.", erwiderte Rachel lächelnd. Sie mochte diese Förmlichkeit auch nicht wirklich. "Dann bis Samstag. Wo wollen wir uns treffen?"
"Ich kann dich um sieben von zuhause abholen, wenn das in Ordnung ist. Ich weiß ungefähr, wo du wohnst.", sagte Aidan und Rachel fragte sich, woher er das wusste, doch er tätschelte nur Seki den Kopf und stand dann auf. "Bis dann!"
"Tschüss, Aidan", sagte Rachel nachdenklich und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück, nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte. Es war merkwürdig. Langsam hatte sie das Gefühl, Aidan hatte nicht nur aus beruflichem Interesse gerade sie um Hilfe gebeten. Doch es machte ihr erstaunlich wenig aus. In Wahrheit fand sie es sogar schön, sich mit einem ihrer "Kollegen" gut zu verstehen. Solange ...
Rachel stockte. Eigentlich war das vielleicht genau ihre Chance. Sie hatte sich geschworen, ihre Gefühle für Josh zu vergessen und Feli nicht zu verletzen. Vielleicht würde sie ja erkennen, dass Aidan zu ihr passte, und sie musste sich nicht länger diesem Dilemma aussetzen. Dennoch musste sie seufzen. Gefühle waren nicht zu steuern, und es würde nicht einfach werden, sie einfach so zu ändern.
Das spürte sie nach Arbeitsschluss mehr als deutlich.

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One day, when I'm 80 years old and sitting in a rocking chair, I'll be reading Harry Potter.
And they will say to me, "After all this time?"
And I will answer: "Always."
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